Herbert List - Der Fotograf
"Er war schon ein beeindruckender Mann, mein Onkel, Jahrgang 1903. Starke Präsenz. Durchdringende, beobachtende Augen. Ein unglaublich guter Geschichtenerzähler. Er kannte Gott und die Welt. Viele bedeutende Persönlichkeiten. Seine Wohnung war vollgestopft mit Kunstobjekten von seinen Freunden, zu denen beispielsweise auch Picasso oder Braques zählten. Ein Ölgemälde von Georges Braques mit der Widmung "Pour mon ami Herbert" hing über dem Sofa. Ich möchte gar nicht wissen, was das wohl wert war. Überhaupt hatte seine Wohnung fast etwas Museales." So schildert Dieter List seinen Onkel Herbert List.
Der Bruder von Lists Vater war ein Mann mit dem Blick für wichtige Details. Seine Fotografie, besonders die zwischen dem 1. und dem 2. Weltkrieg und in den Nachkriegsjahren, beeindruckte.
Der Kunstkritiker Günter Metken sprach von "Fotgrafia Metafisika" und dem Bestreben von
Herbert List, "das Magische der Erscheiningen in Bildern zu erfassen". Rainer Holzemer nannte ihn "den Fotgraf der magischen Stille".
Dieter List fand insbesondere diese letzte Beschreibung sehr zutreffend. Ihn faszinierte an den Fotos von Herbert List besonders das Spiel mit Licht und Schatten. Und die Ruhe, die sie
ausstrahlten.
Das Licht-Schatten-Spiel, welches sein Onkel immer perfekt beobachtete, häufig auch inszenierte, wollte er auch in seinen künstlerischen Werken aufnehmen. Die sich verändernde Aussage eines Bildes, abhängig vom Lichteinfall.
Auf der Suche nach dem richtigen Material für seine künstlerische Tätigkeit stieß er da eher zufällig auf die Holzwäscheklammern. Die Klammern sind zwar nicht ganz einfach zu verarbeiten, aber in ihrer Dreidimensionalität für den Künstler ideal, den angestrebten Schattenwurf zu erzielen.
 
        
                     
     
     
     
         
		 
		 
		 
		 
		 
		 
     
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